Die Idee zur Anlage eines historischen Bauerngartens hatte der Ökologische Arbeitkreis der evangelischen Kirche Uslar, der sich zur Aufgabe gemacht hat, verschiedene Projekte unter dem Thema „Schöpfung erfahren – Schöpfung bewahren“ durchzuführen.
Als Standort bot sich ein verwildertes Grundstück an, das sich – sehr reizvoll gelegen – direkt an die alte historische Stadtmauer anlehnt. Die Stadt Uslar stellte das Grundstück für diesen Zweck kostenlos zur Verfügung. Bevor man mit der Realisierung beginnen konnte, musste die Stadtmauer in diesem Bereich vollständig saniert werden.
Wie bei Bauerngärten üblich, wurde auf die Verwendung von natürlichen Baumaterialien Wert gelegt. So wurden eine Stützmauer aus ortstypischem Buntsandstein und ein Staketenzaun mit Buntsandsteinpfosten als Einfriedung errichtet.
Bei der Planung wurden typische Gestaltungsmerkmale von Bauerngärten aufgegriffen. Hierzu gehört zum Beispiel die Einteilung der Beete in geometrische Formen. Es entstanden vier große quadratische Beete, die wiederum durch untergeordnete Wegeführungen unterteilt wurden (s. Plan). Den Mittelpunkt des Bauerngartens bildet ein rundes Beet, auf dem eine Mispel als Blickfang platziert ist. Die einzelnen Pflanzflächen erhielten anfangs eine Einfassung aus niedrigen Buchsbaumhecken, die dem doch manchmal ungezähmten Wuchs der Kräuter einen geordneten Rahmen geben sollen.
Durch das Buchsbaumsterben waren wir gezwungen, neue Beeteinfassungen zu gestalten. Der zunächst in den Innenbereichen gepflanzte Gamander ist erfroren, die Ilex crenata Hecke wuchs zögerlich an; im Rahmen einer Neugestaltung des Gartens in 2018/2019 wurden die Beete zusätzlich mit Holzleisten eingefasst und die Wege mit Buntsandsteinkies neu belegt.
Kultiviert werden je nach Jahresthema vorwiegend Heilkräuter, Sommerblumen und Gemüse (primär alte Gemüsesorten).